Ausbildungsweg
Ihr Weg zum Beruf der Fahrlehrerin / des Fahrlehrers
Wir führen in Bern berufsbegleitende Lehrgänge der Kategorie B (Autofahrlehrer) durch.
Wenn Sie an einer Ausbildung zur/zum Fahrlehrer/in interessiert sind, dann können Sie
- eine Info-Dokumentation bestellen oder
- einen Info-Abend besuchen (hier finden Sie die Daten).
Sie sind immer noch nicht sicher, wie Sie Fahrlehrer/in werden können? Hier finden Sie zusätzlich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie sie ihr Ziel erreichen können:
1. Zulassungsbedingungen
Zulassung zur Fahrlehrer/innen-Ausbildung
Die gesetzlichen Anforderungen für die Zulassung zur Fahrlehrer/innen-AUSBILDUNG der Kategorie B sind (Aufnahmemodalitäten zum Modul B1):
- Abschluss der Sekundarstufe II (3-jährige Berufslehre mit EFZ) oder einer gleichwertigen Ausbildung
- Sprachverständnis auf Niveau Sekundarstufe II
- Seit mind. 3 Jahren im Besitz der unbefristeten schweizerischen Führerausweises der Kategorie B
- Im Besitz der Berechtigung zum berufsmässigen Peronentransport BPT nach Artikel 25 Absatz 4 VZV (Taxi-Prüfung)
- Bis Modul B6: 2 Jahre Berufspraxis
Zulassung zur Berufsausübung
Die gesetzlichen Anforderungen für die Zulassung zur BERUFSAUSÜBUNG der Kategorie B wird Personen erteilt, die:
- einen gültigen eidgenössischen Fachausweis “Fahrlehrer/Fahrlererin” besitzen (= Erfolgreicher Abschluss des Modules B8 der Ausbildung zur/zum Fahrlehrer/in)
- seit mind. 3 Jahren im Besitz der unbefristeten schweizerischen Führerausweises der Kategorie B sind und während dieser Zeit keine verkehrsgefährdende Verletzung von Verkehrsvorschriften begangen haben
- im Besitz der Berechtigung zum berufsmässigen Peronentransport BPT nach Artikel 25 Absatz 4 VZV sind (= Taxi-Prüfung)
- die Gewähr für eine einwandfreie Berufsausübung aufgrund ihrem bisherigen Verhalten bieten
WICHTIG:
Erfüllt der Gesuchsteller die Anforderungen für die Zulassung zur Berufsausübung nicht, so wird diesem die Berufsausübung trotz Fachausweis gesetzlich verweigert.
2. Zur Berufsschule anmelden
Der / Die Bewerber/in meldet sich direkt bei der Berufsschule an.
Der Anmeldung sind beizulegen:
- ein ausführlicher Lebenslauf (Herkunft, Schule, Lehre, Beruf)
- Zeugnisse (Sekundarstufe II oder vergleichbarer Abschluss, Fähigkeitsausweis(e) einer Berufslehre, Arbeitszeugniss(e))
- die Niederlassungsbewilligung
- eine Bescheinigung des Betreibungs- und Konkursamtes des Wohnsitzes über allfällige Betreibungen, Konkurse oder Verlustscheine
Die Unterlagen sind einzureichen an:
Kantonal-Bernischer
Autofahrlehrer-Verband
Bildungszentrum
Wankdorffeldstrasse 102
3014 Bern
3. Modulare Ausbildung
Kategorie B (Autofahrlehrer)
Modul B1 – Lernprozesse (80 Stunden):
- Beobachtungsgrundsätze (erster Eindruck, etc.)
- Möglichkeiten der Fahrschülerinnen / Fahrschülerbeurteilung
- Methoden zum Initialisieren und Begleiten von Lernprozessen (Anknüpfen, vom einfachen zum schwierigen, Schritt für Schritt aufbauen, zum selbständigen Lernen anleiten, Motivations-techniken)
- Grundsätze der Stoffgliederung
- Induktive, deduktive Verfahren
- Begriff der Assoziation
- Effekt- und Erfolgsgesetz, Verstärkung
- Hilfsmittel zur Unterstützung der Lernprozesse (Führen der Ausbildungskarte, Visualisierungs-möglichkeiten, etc.)
- Unterschiedliche Lernvoraussetzungen
- Anzeichen und Ursachen von Unter- und Überforderung
- Prüfungsangst: Anzeichen, Ursachen, Bewältigungsmöglichkeiten
- Feedbackregeln
- Eigene Lernbiographie erstellen
Modul B2 – Kommunikation und Lernatmosphäre (80 Stunden):
- Überblick über verschiedene Kommunikationstheorien
- (z.B. Schulz von Thun)
- Verbale und nonverbale Kommunikation
- Analyse von Kommunikationsprozessen
- Analyse des eigenen Kommunikationsverhaltens
- Konfliktmanagement, Interventionsstrategien bei Konflikten
- Umgang mit Visualisierungsmöglichkeiten
- Modul B3 – Rechtliche Grundlagen / Lernveranstaltungen planen und durchführen 120 Stunden
- Artikel des Strassenverkehrsgesetzes und der entsprechenden Verordnungen, welche für das Erteilen von theoretischem und praktischem Fahrunterricht relevant sind
- Aktuelle Themen der Verkehrspolitik
- Planung und Gestaltung des Theorieunterrichts
- Definieren von Lernzielen
- Unterrichtsmethoden des handlungsorientierten Unterrichts (Präsentation, Moderation, Gruppenarbeiten, Aktivierungsmöglichkeiten, etc.)
- Lerntheoretische Überlegungen zum Einsatz von gängigen Unterrichtsmedien (Wandtafel, Hellraumprojektor, Flipchart, Powerpoint-Folien, Bilder, Filmsequenzen, etc.)
Modul B3 – Rechtliche Grundlagen – Lernveranstaltungen planen und durchführen (160 Stunden):
- Artikel des Strassenverkehrsgesetzes und der entsprechenden Verordnungen, welche für das Erteilen von theoretischem und praktischem Fahrunterricht relevant sind
- Aktuelle Themen der Verkehrspolitik
- Planung und Gestaltung des Theorieunterrichts
- Definieren von Lernzielen
- Unterrichtsmethoden des handlungsorientierten Unterrichts (Präsentation, Moderation, Gruppenarbeiten, Aktivierungsmöglichkeiten, etc.)
- Lerntheoretische Überlegungen zum Einsatz von gängigen Unterrichtsmedien (Wandtafel, Hellraumprojektor, Flipchart, Powerpoint-Folien, Bilder, Filmsequenzen, etc.)
Modul B4 – Automobiltechnik und Physik / Ausbildungsplanung (60 Stunden):
- Physikalische Grundlagen
- Berechnungsbeispiele: Bewegungslehre, Statik und Dynamik
- Automobiltechnik: Einfache theoretische Grundlagen
- Karosserie, Aerodynamik, Räder, Lenkhilfen, Bremsen
- Motor: Fachbegriffe, Abgase, Kraftstoffe, Bauformen
- Antrieb
- Elektrische Anlagen
- div. praktische Arbeiten zum Fahrzeugunterhalt
- Die einschlägigen rechtlichen Bestimmungen zu Fahrzeugen, Ausweisen, Kontrollschildern, technischen Anforderungen
- Ausbildungsplanung (Aufbau, Definieren von Lerneineinheiten und Lernzielen, etc.)
Modul B5 – Verkehrssinnbildung (160 Stunden):
- Verkehrssehen (Beobachtungs- und Orientierungstechniken)
- Verkehrsumwelt (Partnerkunde, Strassenkunde, Tageskunde)
- Verkehrsdynamik (Kräfte beim Fahren, Verkehrsbewegungslehre, Partnermanöver)
- Verkehrstaktik (Fahrfähigkeit, umweltbewusstes Fahren, Sicherheitstraining)
- Gefahren und Folgen der Einnahme von Alkohol, Medikamenten und Drogen; Verhaltensregeln
- Methoden um die Themen der Verkehrskunde nachhaltig zu vermitteln und die Einstellungen und Haltungen der Fahrschülerinnen/Fahrschüler postitiv zu beeinflussen
- Verhalten bei Unfällen
- Lebensrettende Sofortmassnahmen
Modul B6 – Verhalten im Verkehr / Ausbildungsplanung des praktischen Fahrunterrichts (80 Stunden):
- Psychologische Grundlagen zu den Themen Selbstbild, Stress, Ärger, Aggression (Ursachen, Mechanismen, Auswirkungen, Bewältigungsmöglichkeiten, etc.)
- Angeleitete Analyse des eigenen Selbstbildes und Ableiten von Konsequenzen für die Persönlichkeitsentwicklung
- Fachdidaktik „praktischer Fahrunterricht“ (Planung von Vor-, Grund-, Haupt- und Perfektionsshulung; Aufbau einer praktischen Fahrlektion, Vermittlungsmethoden)
- Fahrlektionen zur Umsetzung der Fachdidaktik
Modul B7 – Ausbildungspraktikum (200 – 250 Stunden):
- Vollumfängliche theoretische und praktische Fahrausbildung von 5 Fahrschülerinnen/Fahrschüler unter Aufsicht der Fahrlehrer-Berufsschulen
- Führen eines Lerntagebuchs (kritische Beurteilung der erteilten Lektionen, Festhalten der eigenen Lernprozesse, Verbesserungsmöglichkeiten, etc.)
Modul B8 – Prüfung:
- Gemäss Prüfungsordnung
- 6 Stunden
Total 830 – 880 Stunden
Kategorie C (Lastwagen- und Carfahrlehrer, Anhänger)
Modul C3 – Gesetzliche Grundlagen / Lehrnveranstaltungen planen und durchführen (120 Stunden)
Modul C4 – Nutzfahrzeugtechnik / Fahrphysik und Ladung / Ausbildungsplanung (120 Stunden)
Modul C6 – Verkehrssinnbildung und Verhalten im Verkehr (60 Stunden)
Modul C7 – Ausbildungspraktikum (200-250 Stunden)
Modul C8 – Prüfung (6 Stunden)
Total 400-450 Stunden
Kategorie A (Motorradfahrlehrer)
Modul A4 – Motorradtechnik und Physik (40 Stunden)
Modul A6 – Verkehrssinnbildung und Verhalten im Verkehr (48 Stunden)
Modul A7 – Ausbildungspraktikum (120 Stunden)
Modul A8 – Prüfung (6 Stunden)
Total 214 Stunden
Die nächsten Lehrgänge Kat. B beginnen:
Lehrgang 2023-1b: Mai 2023 (berufsbegleitender Lehrgang / Der Unterricht findet grundsätzlich am Montag- und Donnerstagabend (17.45 Uhr – 21.45 Uhr) und jeden zweiten Samstag (08.00 Uhr – 17.00 Uhr) statt.